Autor: Julia Rösner
Genre: Roman
Alter: ab 16 Jahren
Seiten: 162
ISBN: 9783750404366
Erstmals erschienen: 2019
Verlag: Books on Demand *
Diesmal nehme ich den Roman "Licht im Nebel" von Julia Rösner unter meine Leselupe. Das Buch ist 2019 mit 162 Seiten im Selfpublishing mit Hilfe von Books on Demand erschienen und passt vom Setting in die Weihnachtszeit.
Denisa hat ihre Oma verloren, den einzigen Menschen, der von ihrer Familie noch übrig war. Jetzt sitzt sie ganz allein in dem alten Haus der Oma, wo tausend Erinnerungen an die geliebte Oma Denisa in ihrer Trauer festhalten. Zu allem Überfluss nähert sich Weihnachten, ein Fest, welches sie ohne ihre Oma gar nicht richtig feiern möchte. Doch durch den grauen Schleier der Traurigkeit hindurch tritt ein neuer Mensch in Denisas Leben, und mit ihm ein frischer Wind der Veränderung.
Der Schauplatz der Geschichte ist das alte Haus von Denisas Oma, das für Denisa seit ihrer Kindheit eine Oase der Geborgenheit, der weichen Decken, duftenden Teebeutel und uralten Erinnerungsstücke ist. Julia Rösner führt uns auch in den angrenzenden Ort, in dem jeder jeden kennt, die Gerüchteküche freudig brodelt, die Menschen aber auch voller Hilfsbereitschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl sind.
Auf sehr meditative Art nimmt die Autorin uns Leser außerdem mit hinaus in eine zauberhafte Winterlandschaft, in der der Schnee unter den Füßen knirscht, auf den Baumwipfeln silbern glitzert und schließlich doch wieder in matschigen Pfützen endet. Sie lässt die Stille der Winterzeit wirken, die sich mit der Stille in Denisas Innerem vereint.
Obwohl der Grundtonus des Buches eher ruhig und nachdenklich ist, kommt es doch zu einigen unerwarteten Wendungen, die für Aufregung sorgen.
Wir lernen die Hauptfigur im Ausnahmezustand kennen. Vom Tod ihrer Oma ist sie völlig überwältigt und ganz durcheinander.
Obwohl sie sich in dem Haus der Oma so geborgen fühlt, wird ihr hier ständig in Erinnerung gerufen, dass diese eben nicht mehr da ist. Diese kontroversen Gefühle werden zusätzlich überschattet von dem unausweichlichen Verkauf des Hauses, der Denisa noch bevorsteht und unheimlich Angst macht.
Denisa ist bei ihre Großmutter aufgewachsen, und in ihren Gedanken spielen die festgemauerten Ansichten der Oma, die auch in der fast 30-jährigen Hauptfigur noch unhinterfragt weiterleben, eine bedeutende Rolle. Dadurch zeigt sich, dass sie keine Freunde hat, mit denen sie sich über essentielle Themen im Leben austauschen könnte. Sie ist ein einsamer Mensch.
Alles ändert sich mit Mia, der Fremden, die wie zufällig in Denisas Leben tritt, sie unterstützt, aber auch wachrüttelt und ihre starren Ansichten zu lockern versucht.
Ich habe intensiv mit ihr mitgefühlt, weil die Autorin viel Wert darauf gelegt hat, die in Denisa herrschenden Gefühle der Trauer sehr realitätsnah und mit ihren vielen Facetten zu beschreiben. Erdrückend, betäubend, lähmend, aber auch immer wieder durchbrochen von fröhlichen, unbeschwerten Momenten, die sich aber im nächsten Augenblick wieder ganz falsch anfühlen.
Später in der Geschichte steht das Überdenken althergebrachter Ansichten im Fokus. Die Toleranz gegenüber anders gesinnten Menschen wird thematisiert, und Denisa muss sich die Frage stellen, inwiefern sie ihre eigenen Gefühle akzeptieren kann, auch wenn sie plötzlich nicht mehr der allgemeinen Norm entsprechen.
Die Frage, ob und wie es mit uns Menschen nach dem Tod weitergehen könnte, wird in dem Buch auch einige Male aufgeworfen. Die kindlich naiven Ansichten der Protagonistin zu diesem Thema werden dank Mias Hilfe nach und nach in Frage gestellt.
Die Geschichte wird von einer außenstehenden Person erzählt, was mir zu Beginn etwas distanziert vorgekommen ist. Aber nach den ersten zwei Kapitel hat sich diese Erzählperspektive dann doch passend angefühlt, auch weil sie die Möglichkeit bietet, Eindrücke zu beschreiben, deren sich die Person selbst gar nicht bewusst ist.
Der Schreibstil von Julia Rösner unterstreicht die ruhige, malerische Atmosphäre des Buches, indem sie viele bildhafte Beschreibungen macht und kunstvoll geformte Sätze einstreut, um die unterschiedlichen Stimmungen einzufangen.
Mein Fazit:
Denisas Geschichte ist wie aus dem echten Leben gegriffen und gleichzeitig durch den überraschenden Verlauf der Handlung sehr erfrischend.
Ich finde, das Buch passt wunderbar in die Weihnachtszeit, weil für mich gerade diese Zeit des Jahres stark mit Erinnerungen an geliebte Menschen, die nicht mehr da sind, verbunden ist und Gefühle der Trauer dabei auch immer wieder aufflammen.
Vor allem die Beschreibung dieser Verlustgefühle, auf emotionaler, aber auch auf körperlicher Ebene, und der Gedanken, die einem dabei durch den Kopf geistern, ist Julia Rösner überzeugend gelungen. Genauso wie sie es darstellt, fühlt es sich an, wenn junge Menschen trauern. Mitten in dem Schmerz wird ihnen bewusst, wie wichtig es ist, die Trauer auch wieder zu überwinden, um die kostbare Zeit des Lebens, die ganz offensichtlich endlich ist, zu nutzen und auszukosten. Jede Konfrontation mit dem Tod beinhaltet die Chance, danach wieder intensiver und bewusster zu leben.
"Licht im Nebel" ist ein Roman, der gerade jetzt, in der stillen Zeit des Jahres zum Nachdenken anregt. Falls euch nach der Lektüre interessiert, wie Denisas Geschichte weiter geht, dann hab ihr Glück, denn die Fortsetzung erscheint bereits in Kürze.
Viel Spaß beim Selberlesen!
Der Schauplatz der Geschichte ist das alte Haus von Denisas Oma, das für Denisa seit ihrer Kindheit eine Oase der Geborgenheit, der weichen Decken, duftenden Teebeutel und uralten Erinnerungsstücke ist. Julia Rösner führt uns auch in den angrenzenden Ort, in dem jeder jeden kennt, die Gerüchteküche freudig brodelt, die Menschen aber auch voller Hilfsbereitschaft und Zusammengehörigkeitsgefühl sind.
Auf sehr meditative Art nimmt die Autorin uns Leser außerdem mit hinaus in eine zauberhafte Winterlandschaft, in der der Schnee unter den Füßen knirscht, auf den Baumwipfeln silbern glitzert und schließlich doch wieder in matschigen Pfützen endet. Sie lässt die Stille der Winterzeit wirken, die sich mit der Stille in Denisas Innerem vereint.
Obwohl der Grundtonus des Buches eher ruhig und nachdenklich ist, kommt es doch zu einigen unerwarteten Wendungen, die für Aufregung sorgen.
Wir lernen die Hauptfigur im Ausnahmezustand kennen. Vom Tod ihrer Oma ist sie völlig überwältigt und ganz durcheinander.
Obwohl sie sich in dem Haus der Oma so geborgen fühlt, wird ihr hier ständig in Erinnerung gerufen, dass diese eben nicht mehr da ist. Diese kontroversen Gefühle werden zusätzlich überschattet von dem unausweichlichen Verkauf des Hauses, der Denisa noch bevorsteht und unheimlich Angst macht.
Denisa ist bei ihre Großmutter aufgewachsen, und in ihren Gedanken spielen die festgemauerten Ansichten der Oma, die auch in der fast 30-jährigen Hauptfigur noch unhinterfragt weiterleben, eine bedeutende Rolle. Dadurch zeigt sich, dass sie keine Freunde hat, mit denen sie sich über essentielle Themen im Leben austauschen könnte. Sie ist ein einsamer Mensch.
Alles ändert sich mit Mia, der Fremden, die wie zufällig in Denisas Leben tritt, sie unterstützt, aber auch wachrüttelt und ihre starren Ansichten zu lockern versucht.
Ich habe intensiv mit ihr mitgefühlt, weil die Autorin viel Wert darauf gelegt hat, die in Denisa herrschenden Gefühle der Trauer sehr realitätsnah und mit ihren vielen Facetten zu beschreiben. Erdrückend, betäubend, lähmend, aber auch immer wieder durchbrochen von fröhlichen, unbeschwerten Momenten, die sich aber im nächsten Augenblick wieder ganz falsch anfühlen.
Später in der Geschichte steht das Überdenken althergebrachter Ansichten im Fokus. Die Toleranz gegenüber anders gesinnten Menschen wird thematisiert, und Denisa muss sich die Frage stellen, inwiefern sie ihre eigenen Gefühle akzeptieren kann, auch wenn sie plötzlich nicht mehr der allgemeinen Norm entsprechen.
Die Frage, ob und wie es mit uns Menschen nach dem Tod weitergehen könnte, wird in dem Buch auch einige Male aufgeworfen. Die kindlich naiven Ansichten der Protagonistin zu diesem Thema werden dank Mias Hilfe nach und nach in Frage gestellt.
Die Geschichte wird von einer außenstehenden Person erzählt, was mir zu Beginn etwas distanziert vorgekommen ist. Aber nach den ersten zwei Kapitel hat sich diese Erzählperspektive dann doch passend angefühlt, auch weil sie die Möglichkeit bietet, Eindrücke zu beschreiben, deren sich die Person selbst gar nicht bewusst ist.
Der Schreibstil von Julia Rösner unterstreicht die ruhige, malerische Atmosphäre des Buches, indem sie viele bildhafte Beschreibungen macht und kunstvoll geformte Sätze einstreut, um die unterschiedlichen Stimmungen einzufangen.
Mein Fazit:
Denisas Geschichte ist wie aus dem echten Leben gegriffen und gleichzeitig durch den überraschenden Verlauf der Handlung sehr erfrischend.
Ich finde, das Buch passt wunderbar in die Weihnachtszeit, weil für mich gerade diese Zeit des Jahres stark mit Erinnerungen an geliebte Menschen, die nicht mehr da sind, verbunden ist und Gefühle der Trauer dabei auch immer wieder aufflammen.
Vor allem die Beschreibung dieser Verlustgefühle, auf emotionaler, aber auch auf körperlicher Ebene, und der Gedanken, die einem dabei durch den Kopf geistern, ist Julia Rösner überzeugend gelungen. Genauso wie sie es darstellt, fühlt es sich an, wenn junge Menschen trauern. Mitten in dem Schmerz wird ihnen bewusst, wie wichtig es ist, die Trauer auch wieder zu überwinden, um die kostbare Zeit des Lebens, die ganz offensichtlich endlich ist, zu nutzen und auszukosten. Jede Konfrontation mit dem Tod beinhaltet die Chance, danach wieder intensiver und bewusster zu leben.
"Licht im Nebel" ist ein Roman, der gerade jetzt, in der stillen Zeit des Jahres zum Nachdenken anregt. Falls euch nach der Lektüre interessiert, wie Denisas Geschichte weiter geht, dann hab ihr Glück, denn die Fortsetzung erscheint bereits in Kürze.
Viel Spaß beim Selberlesen!
Siehe auch das Video auf Youtube:

Ich hoffe, meine Rezension war hilfreich und Euch wird das Buch gefallen.
Die Inhalte sind meine persönliche Meinung zu diesem Buch.
Ich habe keine Gegenleistungen für diesen Text erhalten.
Die Links zum Buch findet Ihr oben.
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* Alle Inhalte dieses Buches, insbesondere Texte, Fotografien und Grafiken (Buchcover), sind urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht liegt, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, beim Verlag [siehe obiger Link zum Verlag].
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