Leichte Sommerbücher aus meinen Leserunden



Leselupe Logo Diesmal stelle ich euch vier Bücher aus Leserunden vor, an denen ich in letzter Zeit teilgenommen habe, und die, wie ich finde auch wunderbar in die entspannte Urlaubszeit passen, in der wir uns derzeit befinden. Darunter sind ein Gedichtband zum Thema Sehnsucht, ein Band mit Kurzgeschichten über Zuneigung und Abneigung, eine Geschichtensammlung zum Thema Drachen und eine kleine Parodie zum Thema Coronavirus.

“Poesie der Sehnsucht” - Robert G. Horvath
In diesem Gedichtband dreht sich alles um das Thema Sehnsucht, in ihren vielen unterschiedlichen Varianten. Sei es jetzt als schmerzhaftes Sehnen nach bereits Verlorenem oder Unerreichbarem, oder aber dem freudigen Herbeisehnen eines Wunschtraumes. Auch die Sehnsucht danach, Vergangenes ungeschehen zu machen wird thematisiert und findet sich in den Gedicht wieder, genauso, wie zum Beispiel die Sehnsucht eines Abhängigen nach seiner Droge. Die einzelnen poetischen Werke des Autors sind sehr unterschiedlich, von Zeit zu Zeit etwas der Realität enthoben und wie in fantastischen Träumen, meistens aber sehr nah am Lebensalltag unserer heutigen Zeit.
Besonders in den kurz gehaltenen Gedichten hat der Autor seine Aussagen so klar und doch schön auf den Punkt gebracht, dass sie mich ganz in ihrer Stimmung gefangen haben.
Manche Gedichte sind voller sentimentaler Gefühle, in denen der Leser sich verlieren kann, viele haben mich aber auch zum Lachen und Staunen gebracht mit ihrer Ironie, dem verwendeten Wortwitz und der knallharten Wahrheit, die darin enthalten ist.
Ich habe die Gedichte von Robert G. Horvath sehr genossen und kann sie jedem, der sich für Poesie direkt aus dem täglichen Leben interessiert, sehr empfehlen.
"Poesie der Sehnsucht" bei BoD

“Mit der Unschuld eines Kühlschranks” - Marco Fleghun
Dabei handelt es sich um eine Kurzgeschichtensammlung. Mich fasziniert daran, wieviel Gefühl und Inhalt in ein paar wenigen Seiten untergebracht werden können. Eine gute Kurzgeschichte zu schreiben ist eine ganz eigene Kunst, und Marco Fleghun zeigt in diesem Band, dass er sie beherrscht.
Die acht Geschichten über Zuneigung und Abneigung beschäftigen sich mit der Liebe bzw. dem Verliebtsein. Es geht um Trennungsschmerz und Neustart, um gesellschaftliche Zwänge, um die Schwierigkeit, aus dem eigenen Schneckenhaus hervor zu kommen, und auch darum, wie es ist, mit einer Behinderung einen Partner zu suchen.
Die Protagonisten sind durch die Bank junge Leute zwischen 20 und 30 Jahren, von ihrer sexuellen Orientierung her homo- und heterosexuell und zumeist eher von der schüchternen, introvertierten Sorte. Das Setting der Geschichten ist ganz unterschiedlich gestaltet, und auch die Entwicklungen, die die Personen durchmachen sind einzigartig und überraschend, führen aber zumeist hin zu etwas mehr Zuneigung und weniger Abneigung, und das, obwohl sie nicht alle so ausgehen, wie unsere Figuren sich das gerne wünschen würden.
Manchen der Geschichten sind witzig, und trotzdem auch gefühlvoll, andere von der Stimmung her eher nachdenklich und ruhig. Bei allen konnte ich mich schon nach der ersten halben Seite in die Figuren hineinversetzen und ihr Leben nachempfinden, zudem ist der Schreibstil knackig, flüssig zu lesen und doch sehr ausgefeilt und einfallsreich, was die Wortwahl und den Ausdruck betrifft.Mir hat der Inhalt dieses Sammelbands sehr gut gefallen, und weil sich die Ideen und der Stil des Autors so lebendig anfühlen, werde ich mir bestimmt noch mehr Lektüre von ihm besorgen."Mit der Unschuld eines Kühlschranks" bei Amazon

"Drachenlachen - Flammen und Fauchen" - herausgeg. von Charlotte Erpenbeck
In diesem Buch befinden sich 12 Geschichten verschiedener Autoren zum Thema Drachen, die von der Länge her, aber auch von den Themen sehr unterschiedlich sind. Manche der Geschichten könnten etwas weiter ausgeführt ein ganzes Buch füllen, andere greifen eher einen kurzen Gedanken zum Thema Drachen auf und überlassen es dem Leser, sich den Rest dazuzudenken.Einige der Autoren schreiben sehr humorvoll, dahingehend finde ich den Titel Drachenlachen absolut passend, aber auch, weil in mancher Geschichte das gruselige Lachen der Drachen deutlich zu spüren ist und dem Leser eine Gänsehaut über den Rücken laufen lässt.Die Drachen erhalten die unterschiedlichsten Eigenschaften, vom Menschenfreund über die grausame Bestie, das mystische Wesen oder den machtbesessenen Ränkeschmied bis hin zum süßen Haustier.
Die Sprache und der Schreibstil haben mir in den meisten Geschichten sehr gut gefallen, und ich muss sagen, dass ich von der Fantasie der Autoren, die in so viele unterschiedliche Richtungen strebt, wirklich überrascht war. Die eine oder andere Geschichte hat meinem persönlichen Geschmack zwar nicht so ganz entsprochen, aber als Gesamtpaket gesehen hat mich diese Anthologie sehr gut unterhalten. Ich möchte noch erwähnen, dass es sich um ein Buch für Erwachsene handelt, denn das Cover und der Titel lassen vielleicht vermuten, es wäre ein Kinderbuch. Mir ist es zumindest so ergangen, als ich das Buch das erste Mal gesehen habe, aber es ist ganz definitiv für Erwachsene und in vielerlei Hinsicht auch nicht unbedingt jugendfrei.
"Drachenlachen-Flammen und Fauchen" bei Machandel-Verlag

“Das kleine Coronavirus-Handbuch - von A wie Klopapier bis Z wie Fledermaus” - Bastian Litsek
In diesem recht dünnen Buch, das ich als Ebook gelesen habe, versucht Bastian Litsek, seinen Lesern in Bezug auf das ach so ernste Thema Corona-Pandemie auch mal ein Lachen abzuringen.
Zu Beginn war ich etwas verunsichert, ob hier nicht eventuell versucht wird, den Leuten einzureden, dass es das Coronavirus gar nicht gibt oder ähnliches, und genau aus diesem Grund, und weil es doch etwas schräg ist, über eine Krankheit, die vielen Menschen bereits das Leben gekostet hat, zu lachen, musste ich dieses Buch einfach lesen, um mir mein eigenes Bild zu machen. Und ja, ich konnte guten Gewissens lachen, denn der Autor weiß sehr wohl Bescheid um die Grenzen des guten Geschmackes und überschreitet sie nur im Ansatz, um eine kritische Auseinandersetzung mit der Thematik zu provozieren, aber nicht, um komplett vor den Kopf zu stoßen. Humor, gepaart mit Feingefühl lautet in diesem Buch also die Devise. Der Autor antwortet darin auf angebliche Fragen der Leser und erklärt uns, was es mit diesem ominösen Virus tatsächlich auf sich hat. Die Parodie gipfelt in einem Interview mit dem Virus selbst, in dem wir seine wahren Absichten erfahren und endlich verstehen können, warum ausgerechnet Klopapier damals sofort ausverkauft war.
Mich hat diese kurze Parodie sehr gut unterhalten, sie hilft, mal tief durchzuatmen in diesen schwierigen Zeiten und den Ernst der Dinge für ein paar Stunden zu vergessen. Und gleichzeitig erhebt Bastian Litsek darin auch den Finger und weist darauf hin, dass wir Menschen nicht unbedingt nur Opfer sind, sondern durch unser Verhalten an der Ausbreitung des Virus nicht ganz unschuldig sind. "Das kleine Coronavirus-Handbuch" bei epubli.de

Viel Spaß beim Selberlesen! 


Leselupe Profil Geschrieben von Susanne!
Ich hoffe, meine Rezension war hilfreich und euch wird eines der Bücher gefallen.
Die Inhalte sind meine persönliche Meinung,  ich habe keine Gegenleistungen für diesen Text erhalten.

Die Links zu den Büchern findet Ihr oben.


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