Buchrezension: "Globale Nomaden - Süden" von Hubertus Becker

Buchtitel: "Globale Nomaden - Süden"
Autor: Hubertus Becker

Genre: Biographie
Alter: für Erwachsene
Seiten: 396
ISBN: 978-3898014298 Erstmals erschienen: 2020
Verlag: Rhein-Mosel-Verlag *


Leselupe LogoIn dem ersten Teil der Reihe, die aus vier Bänden bestehen wird, geht es, wie der Titel schon sagt, um den Drogenschmuggel übers Mittelmeer. Wir begleiten dabei den jungen Hubertus Becker in den 70er Jahren auf seinen ersten Schmugglerfahrten, erfahren, wie er überhaupt dazu gekommen ist und was ihn daran fasziniert hat. Dabei gab es für mich jede Menge Nervenkitzel und Abenteuer zum hautnahen Miterleben.
Das Buch hat mich schon zu Beginn überrascht, weil ich in meinem Kopf die Vorstellung hatte: Ich lese jetzt die Biographie eines Kriminellen, der mehrere Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht hat. Vielleicht habe ich mir erwartet, in der Geschichte einem abgebrühten, gewissenlosen Mann gegenüberzustehen. Stattdessen hatte ich schon nach kurzer Zeit den Eindruck, es mit einem belesenen, gebildeten Menschen zu tun zu haben, dem seine vielfältigen Erfahrungen einen sehr umfassenden Blick auf die Welt und das Wesen der Menschen eingebracht haben.
In seinem Buch nimmt uns Hubertus Becker mit auf seine Reisen, er beschreibt die Länder und Städte, durch die er gekommen ist mit ihren kulturellen Besonderheiten, den Clubs und Bars, die er dort besucht hat und mitunter auch den Gefängnissen, die er von innen kennengelernt hat. Er baut aber auch aufschlußreiche Informationen zur Politik jener Zeit in Marokko, Spanien und Deutschland ein.
Besonders gut hat mir gefallen, wie der Autor die Menschen beschreibt, die ihm bei seinen Abenteuern begegnet sind. Er beleuchtet ihren sozialen Hintergrund und erzählt uns über ihre Familienverhältnisse oder das, was sie im Innersten bewegt. Gerade am Beispiel von Ibiza versucht er, die Lebensart der Menschen dort unter anderem durch die turbulente Geschichte der Insel verständlicher zu machen. Diese vielen Details und Hintergrundinformationen haben diese Wegbegleiter sehr gut dargestellt und für mich greifbar gemacht. Gut zu spüren ist in den “Globalen Nomaden-Süden” der Zeitgeist der 70er Jahre, den Hubertus Becker damals regelrecht inhaliert hat und der sich auch in der Musik jener Zeit widerspiegelt. Seine Lieblingssongs werden in der Geschichte immer wieder erwähnt, und gelegentlich hat der Autor Teile der Songtexte zitiert, um sein Lebensgefühl in der jeweiligen Situation wiedergeben.
Für mich war die Biographie einerseits unterhaltsam zu lesen und sie hat mir aufgrund der vielfältigen Blickwinkel auf die Geschehnisse ein sehr gutes Verständnis über die damalige Zeit eingebracht, andererseits hat sie auch meine Einstellung zum Thema Drogen, die für mich bis dahin in Stein gemeißelt war, infrage gestellt. Ich bin sehr beeindruckt von der differenzierten und gut reflektierten Meinung zum Konsum von Drogen und der dazugehörigen Gesetzeslage, die der Autor mit seiner Lebensgeschichte zu vermitteln versucht. Falls ihr euch für diesen Themenkreis interessiert, und gerne dem Zeitgeist der 70er Jahre nachspüren wollt, dann habt ihr mit “Globale Nomaden - Süden” das richtige Buch in der Hand, das zudem mit einem angenehm zu lesenden Schreibstil und einer guten Portion Humor punkten kann, und euch auf Tuchfühlung bringt mit dem abenteuerlichen Leben eines Drogenschmugglers.

Viel Spaß beim Selberlesen


Link: Kaufen (amazon)


Leselupe Profil Geschrieben von Susanne!
Ich hoffe, meine Rezension war hilfreich und Euch wird das Buch gefallen.
Die Inhalte sind meine persönliche Meinung zu diesem Buch.
Ich habe keine Gegenleistungen für diesen Text erhalten.

Die Links zum Buch findet Ihr oben.


#Buchempfehlung #Rezension #Buchrezension

* Alle Inhalte dieses Buches, insbesondere Texte, Fotografien und Grafiken (Buchcover), sind urheberrechtlich geschützt. Das Urheberrecht liegt, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, beim Verlag [siehe obiger Link zum Verlag].

Kommentare