Jojo Moyes: zwei Buchrezensionen

Buchtitel: "Ein ganzes halbes Jahr" (kaufen beim Rowohlt-Verlag)
und "Ein ganz neues Leben" (kaufen beim Rowohlt-Verlag)
Autor: Jojo Moyes

Leselupe Logo Diesmal möchte ich euch zwei Bücher von Jojo Moyes vorstellen, und zwar “Ein ganzes halbes Jahr” und “Ein ganz neues Leben”. Die Bücher sind ja ziemlich bekannt, der erste Teil “Ein ganzes halbes Jahr” wurde sogar 2016 mit Sam Claflin und Emilia Clark in den Hauptrollen verfilmt. Diesen Sommer hatte ich endlich genug Zeit, die beiden Bücher zu lesen, und sie haben mir sehr gut gefallen.
Ich möchte, da es sich um zwei Teile einer Trilogie handelt, die aufeinander aufbauen, lieber nichts von der Handlung erzählen, da ich auf keinen Fall spoilern möchte.
Was mir an den Geschichten besonders gefallen hat, ist der Umstand, dass sehr viele Themen berührt werden.
Im ersten Teil sind das vor allem:
  • das Leben als Tetraplegiker, also im Rollstuhl mit sehr eingeschränkter Bewegungsfreiheit, wird sehr realistisch dargestellt. Die Gefühle und Gedanken zur Behinderung sind zu Beginn durch die betroffene Person zwar etwas einseitig und sehr negativ, über andere Menschen in derselben Situation rundet sich das Bild, wie Menschen damit umgehen und zu ihrem Leben mit Behinderung stehen, auch wieder gut ab.
  • Geschwisterbeziehungen, in denen jeder seine eingefahrene Rolle hat. So leicht werden die Mitglieder einer Familie in Schubladen gesteckt, aus denen es, aufgrund der Erwartungshaltung der Familie, schwierig wird, auszubrechen und sich selbst so vielseitig zu zeigen, wie man tatsächlich ist.
  • Ganz neben der im Hauptstrang erzählten Liebesgeschichte werden in dem Buch noch weitere Liebesbeziehungen erläutert. Sie haben eines gemeinsam: Die Partner sind nicht aufgrund ihrer tiefen Liebe füreinander zusammen, sondern aus ganz anderen Gründen, die sie dazu antreiben, an einer derartigen Beziehung festzuhalten. Auch hierbei geht es um die Angst vor Veränderung und darum
  • den eigenen Horizont zu erweitern, gewisse Dinge, nur weil sie eben immer so waren, nicht als festgeschrieben hinzunehmen, sondern die Komfortzone zu verlassen, und das Leben voll und ganz zu erleben. Aufgrund des Schicksals der Hauptfigur ist mir als Leser auch wieder klar geworden, dass jeder Tag zählt, jeder Tag alle Möglichkeiten in sich trägt und gelebt werden will.
  • sehr interessant fand ich auch Louisas Mutter, die in einer eingezwängten Frauenrolle lebt, in ihrem Leben gibt es nur: kümmern, kümmern, kümmern, für alle da sein. Die Mütter unter euch werden das vielleicht nachvollziehen können und sich für diese Frau noch etwas mehr in ihrem Leben wünschen.
und hier finde ich auch schon den Übergang zum zweiten Teil “Ein ganz neues Leben”, in dem diese Mutter uns zeigt, wie Veränderung und Weiterentwicklung funktioniert, und dass es dafür wirklich nie zu spät ist! Dabei fand ich sie auch sehr authentisch, wie sie zunächst übers Ziel hinausschießt, einfach um aus ihrer Rolle auszubrechen, und nach einigem Herantasten dann ihren neuen Weg findet.
Im zweiten Teil waren außerdem noch folgende Themen interessant:
  • Wie die Hauptperson ihr "neues" Leben bestreitet, nämlich indem sie kleine Schritte der Veränderung geht, und dann doch immer wieder hängen bleibt und in eingefahrene Muster zurückfällt. Dieser Prozess wird sehr gefühlvoll und sehr realistisch erzählt.
  • Die vielen Erfahrungsberichte von Leuten, die einen geliebten Menschen verloren haben, und wie sie damit Leben. Dabei wird das Ganze aber interessanterweise nie zu trübsinnig, sondern mit viel Humor und einem teils positiven Ausblick bleibt die Stimmung doch eher optimistisch.
  • 17-jährigen, deren Eltern sich kaum um sie kümmern, die sie am liebsten in die Obhut anderer abschieben würden. Damit wird das Schicksal vieler Jugendlicher aufgegriffen, deren Eltern sich entweder mit der Betreuung der jungen Menschen überfordert fühlen oder ganz einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, um sich auch um die fast schon erwachsenen Kinder zu kümmern.
  • Ganz allgemein geht es auch um die Bedürfnisse junger Erwachsener, dass sie einen positiven Blick in die Zukunft und einen sicheren Hafen brauchen, um ihre Reserven zu aktivieren und ihr Leben in die Hand zu nehmen.
  • Ein Sanitäter mit Herz spielt auch eine wichtige Rolle, und durch ihn erfahren wir viel über das Londoner Nachtleben, darüber, was die sozialen Schwierigkeiten dort sind und wie sie sich auf die ärmere Schicht der Menschen dort auswirken.
Von der Themenvielfalt her und dem Tiefgang, mit dem die Figuren ihre Abenteuer durchleben, waren die beiden Bücher eine echte Bereicherung für mich.
Natürlich gibt es auch jede Menge Gefühl darin. In manchen Romanen wird da etwas zu dick aufgetragen, aber in diesen Büchern empfand ich gerade die Liebesgeschichten zumeist sehr realistisch dargestellt und ganz und gar nicht übertrieben, was sie zu einem ganz besonderem Erlebnis für mich gemacht hat.

Viel Spaß beim Selberlesen!


Leselupe Profil Geschrieben von Susanne!
Ich hoffe, meine Rezension war hilfreich und Euch wird das Buch gefallen.
Die Inhalte sind meine persönliche Meinung zu diesem Buch.
Ich habe keine Gegenleistungen für diesen Text erhalten.

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